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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 27.09.2007


Maggie Reilly – Rowan
Tatjana Zilg

Ihr klarer Sopran ließ "Moonlight Shadow" und "To France" von Mike Olfield unvergesslich werden. Solo verzaubert sie die Welt mit sanften, folk-inspirierten Melodien und magischen Feengesang.




Schon seit Kindheitstagen begeistert sich Maggie Reilly für die Musik. Ihr Vater Danny Reilly nahm sie oft mit zu Konzerten, bei denen er als Sänger auf der Bühne stand. Mit 24 Jahren hatte sie die Begegnung, die ihr den Weg zur eigenen großen Karriere als Sängerin ebnete. Ihr Freund und späterer Ehemann, der Toningenieur Chrys Lindop, stellte sie Mike Oldfield vor. Der weltweit erfolgreiche Komponist war so angetan von ihrem stimmlichen Talent, dass er sie sofort als Gastmusikerin unter Vertrag nahm.
Und nicht nur er: Sie wurde zur vielgebuchten Sängerin und mischte bei Projekten von den unterschiedlichsten Bands mit. Die Gothic-Stars Sisters Of Mercy baten sie zum "Vision Thing", die Soft-Rocker Smokie zeigten sich mit ihr auf "Wild Horses" von einer ungewohnten Seite.

Beim ersten Blick auf das Cover von ihrem siebten Soloalbum könnte man fast meinen, hier sei eine düstere Gothic-Prinzessin am Werk: Schwarzromantische Bäume, verziert mit silberner Schrift. Doch der erste Eindruck täuscht, wie so oft im Leben. Magie ist reichlich vorhanden, aber die Melodien wehen zart dahin, der Gesang zeigt sich nuancenreich. Die Songs sind leichtgängig und ganz gewiss nicht nur für die Düsterschar ausgesprochen hörenswert.

Der Meisterin der großen Gefühle gelang es, ein harmonisches Album entstehen zu lassen, das Sehnsucht, Leidenschaft, Hoffnung, Liebe und Freundschaft in aller Schönheit und Vergänglichkeit widerspiegelt. In den Lyrics von hauchzarten Traditional-Folk-Balladen wie "Trees They Do Grow So High" und "Once I Has A Sweetheart" finden sich alle Höhen und Tiefen des Lebenszirkels.
Faszinierend fesselnd ist die Rhythmik, die in "Cam Ye O´er frae Francer" von einer Bodhrán – Trommel vorgegeben wird. Im Zusammenspiel mit dem gälischen Gesang, der sich archaisch temperamentvoll in die Seele schmiegt, setzt der Song einen angenehmen Kontrastpunkt zu den sanft einhüllenden Balladen.

Bilder und Poesie in Einklang zu bringen und dabei spannungsreich zu unterhalten, ist auch das höchste Ziel jedes Musicals. Unter der Leitung von Mike Batt wagte sich Maggie Reilly mit einigen der ganz großen Ikonen aus Rock und Pop (Art Garfunkel, George Harrison, Julian Lennon, Cliff Richard) 1986 an die Vertonung von Lewis Carolls Gedicht "The Hunting Of The Snake" für das gleichnamige Musical.

AVIVA-Tipp: Eine bewundernswerte Hingabe an die Kraft der Musik und der Emotionen dringt aus jedem einzelnen Song von "Rowan". Die Grundstimmung ist fast ein wenig herbstlich, aber in dem Sinne, dass diese Monate auch die Zeit des Wandels und der variantenreichen Farben sind. Mit den Songs von Maggie Reilly im Ohr möchte man gerne durch Laub laufen und einen sanften Nieselregen auf der Haut spüren.

Die Songwriterin im Web: www.maggiereilly.co.uk/

Maggie Reilly
Rowan

Label: Hypertension, Soulfood, VÖ September 2007


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Beitrag vom 27.09.2007

AVIVA-Redaktion